Wenn wir im Zusammenleben mit unseren Hunden ein Problem haben, ist es einfach zu sagen was stört. Daraufhin gehen wir ins Training mit dem Vorsatz dass es abstellbar ist und aufhört. Mit diesem denken erreichen wir aber keinesfalls, das nun alles so läuft wie wir es uns wünschen. Kein Hund zeigt ein Verhalten ohne Grund oder dahinterliegendem Bedürfnis!
Aufbauend auf diesem Verständnis, möchte ich im Folgenden meine persönliche Sicht- und Vorgehensweise erläutern.
Wichtig ist mir erstmal zu analysieren warum es ist wie es ist und das dauert manchmal sehr viel länger als ein einziges Gespräch. Erst mit diesem Wissen ist es möglich im Training den entsprechenden Weg einzuschlagen. Und genau hier kommen wir zu meinem Lieblingsthema Ziele und Anliegen. Dazu gibt es ein tolles Interview von Gerald Hüther unter folgendem Link:
www.zukunftsinstitut.de/podcast/treffpunkt-zukunft/gerald-huether/
Da ich weder Hirnforscher noch Psychologin bin bleibe ich im Folgenden bei meinen Worten mit meinem Verständnis an einem Beispiel mit einem Hund, der in für ihn angespannten Situationen bellt:
Ziele sind Wünsche mit einem bestimmten Endpunkt der in der Zukunft liegt , den wir erreichen wollen und dann fertig sind.
z.B.: Mein Hund soll auf ein bestimmtes Signal hin aufhören zu bellen
Nicht selten ist es im Training so, dass nach dem Erreichen des Zieles, einige Zeit später wieder Auffrischungsbedarf des Erlernten besteht. Meiner Meinung nach liegt es daran, dass man im Kopf mit der Sache abgeschlossen hat weil man davon ausgeht dass das Trainierte funktioniert und es keinerlei weiterer Aufmerksamkeit bedarf.
Ein Anliegen zu haben bedeutet für mich eine Sache die mir sehr wichtig ist im Ganzen zu betrachten und im Hier und Jetzt leben und gestalten zu können und das ohne fixen Endpunkt.
z.B.: ich möchte eine gesunde Beziehung zu meinem Hund und möchte dass er weiß, dass er mir vertrauen kann und dass er in meiner Gegenwart sicher ist. Dazu gehört auch, dass er so entspannt sein kann, dass er nicht ständig auf der Hut sein muss und dadurch viel bellt.
Das Wichtige hierbei ist es zu verstehen, dass eine Beziehung sich immer in einem Prozess befindet, der nicht mit Erreichen des gewünschten Zustandes endet!
Um dem o.g. Anliegen gerecht werden zu können gehören Training, faire Regeln und Grenzen genau so dazu, wie eine menge Verständnis (für sich und den Vierbeiner) und natürlich Vertrauen. Und genau hier stellt sich dann folgende Frage:
wenn mein Hund in mir einen sicheren Sozialpartner hat auf den er sich verlassen kann und das auch weiß, kommt er dann täglich mit mir in Situationen die er nicht händeln kann und muß daraufhin die Initiative ergreifen indem er bellt?
Meine persönliche Überzeugung ist es, dass ich durch mein oben formuliertes Anliegen dazu in der Lage bin meinem Hund und mir ein glückliches entspanntes Zweisein bieten zu können indem wir in einer Beziehung leben die aus Vertrauen und Sicherheit besteht. Dazu gehört auch die Bereitschaft möglichst viel Wissen über meinen Hund zu erwerben, neues zu lernen und sich persönlich zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Somit benötige ich nicht für jedes herausfordernde Verhalten ein extra Training welches evtl. nur ein Symptom behandelt, den Kern aber außen vor lässt.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass dieser Weg manchmal steinig ist, manchmal weh tut und manchmal unmöglich scheint. Und dennoch lohnt es sich weiter zu gehen und man wird eine Menge mehr über sich selbst und seinen geliebten Vierbeiner erfahren.
Und hier kommen wir zu meinem Anliegen :
Mir ist es ein Anliegen Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen ihren Hund zu verstehen und in seiner Gesamtheit zu sehen. Dazu gehören Körpersprache, Verhaltensweisen, Bedürfnisse und Motivationen des Hundes genau so dazu wie die des Menschen. Denn Kommunikation findet immer in beide Richtungen statt und wenn wir einen Teil der Beziehung ausklammern, wie soll dann aus zwei Lebewesen ein harmonisches Team werden?
Um das erreichen zu können benötigt es nicht nur die Bereitschaft mit dem Hund zu trainieren sondern in erster Linie bereit zu sein selber zu lernen, zu beobachten, einzuschätzen, zu erkennen und vor allem Verantwortung für sich und seine Fellnase zu übernehmen.

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